Chronologie

Der Rote Hahn – die idyllischen „Gottesbuden“ im historischen Wasserviertel

Die Lüneburger Bürgerstiftung ist Eigentümerin des denkmalgeschützten Bauensembles Roter Hahn. Es ist mit seinen mittelalterlichen Wurzeln und der renaissancezeitlichen Bebauung nahezu geschlossen erhalten. Durch die Jahrhunderte gilt es als ein wichtiges Zeugnis sozialen Engagements und der Geschichte der Hansestadt Lüneburg. In den Jahren 2013 bis 2017 wurde der Rote Hahn umfassend restauriert und grundsaniert.

1478: „Tom Roden Hane“ wird erstmalig in den historischen Akten der Hansestadt Lüneburg erwähnt und dient seither ununterbrochen wohltätigen Zwecken. Mit dem vom Ratsmann Hinrik Erpensen gestifteten Vermögen wurde der Rote Hahn errichtet für Kranke und Arme. Im Hinterhof entstanden die „Gottesbuden“ als Wohnungen für Bedürftige. Diese verpflichteten sich, im Gegenzug zum freien Wohnen das Seelenheil ihres Gönners in ihr Gebet einzuschließen.

1537: Der „Rote Hahn“ wird als Hospital bezeichnet.

1576, 1596, 1631, 1645: In mehreren Bauphasen wurde die Budenbebauung um den Innenhof fortgesetzt. Zu den Jahreszahlen gibt es Inschriften auf den Sandsteintafeln in Giebelwänden der Häuser. Im hölzernen Treppenaufgang zu Haus Nr. 14 befindet sich die Balkeninschrift: „DER HER BEHÜTE MEINEN AUSGANG UND EINGANG VON NUAN BET ZHV EWGEN ZEITEN IF ANNO 1645“.

1682: Dokumentiert ist, dass „zwölf Arme“ im Hospital zum Roten Hahn „xenodochium rubri galli“ wohnen.

1853: Das Haus wird dem Magistrat der Stadt Lüneburg von der Stiftung Erpensen zur Verwaltung übergeben.

2005: Die Lüneburger Bürgerstiftung wird Besitzerin des denkmalgeschützten Ensembles.

2013 – 2017: Restaurierung und Sanierung in vier Bauabschnitten.

Heute sind die „Gottesbuden“ zu 11 kleinen Wohnungen zusammengelegt und an Künstler vermietet. Das Ensemble gilt als bedeutendes Kulturdenkmal, weil es so hervorragend erhalten und seine Funktion seit der Erbauung über die Jahrhunderte unverändert ist. Auch die überlieferte Bausubstanz stammt noch überwiegend aus dem 16. Jahrhundert.